Stricken ist menschlich - Vollenden ist göttlich

In letzter Zeit hatte ich mal wieder richtig Lust zu spinnen (das kommt immer anfallsartig, eine ganze Weile gar nicht und dann...):


Das sind alles Überreste der Probebobbel aus der Tüte Merinowolle von Wollknoll, Ministrängchen von 9 bis 30 Gramm. Eigentlich war die Wolle für Fair-Isle-Experimente vorgesehen, aber so hundertprozentig passen die nicht zusammen. Vorläufig bringe ich es eh nicht übers Herz, die Stränge in schnöde Knäuel zu wickeln, die sind viel zu schön :-)
An der Konsistenz müssen wir noch arbeiten: die ersten vier Farben sind zwischen 510 nund 530 Meter auf 100 Gramm; die nächsten vier aber nur zwischen 380 und 410 Meter.
Die Wolle war aber auch etwas schwer zu verspinnen; die Katze hatte schon x-mal darauf geschlafen, darauf herumgetretelt und sie aus dem Karton gekratzt, um sich selber reinzusetzen. Deswegen war sie stellenweise ganz schön verfilzt und schwer auszuziehen - also, die Wolle natürlich, nicht die Katze.
Ich wollte die zweifach verzwirnen, damit sie schön dünn ist, es ärgert mich aber, wenn dann auf einer Spule etwas übrig bleibt. Bei diesen winzigen Mengen ist es schade um jeden Meter :-) Erst habe ich bei einem der kleineren Stränge a la Andean plying die Wolle mit sich selbst gezwirnt; das schnürt einem aber ziemlich die Hand ein und war für die größeren Stränge echt keine Lösung. Also habe ich die Wolle auf eine provisorische Nostepinne zu einem center pull ball gewickelt (wieder ein Beispiel, wo der der englische Begriff einfach kürzer und prägnanter ist als eine deutsche Entsprechung...) und so mit sich selbst verzwirnt. Das funktioniert echt super, keine Vertüddelei, wie ich erst befürchtet hatte. Und - keine Verschwendung:-)