Boah, ich bin von einem ziemlich häßlichen Virus von den Beinen geholt worden. Seit drei Wochen laboriere ich daran herum. Jetzt wird es aber höchste Zeit, dass ich wieder auf Arbeit unter Leute komme; ich fange an, geistig abzubauen ("als der mich angeriefen hat", aua). Gut, dass ich keinen Fernseher habe, das hätte den Verblödungsprozess sicherlich beschleunigt :-).
Jedenfalls habe ich diese Woche etwas gesponnen: Die ersten 280 Gramm der Multicolor sind fertig und gewaschen.
Naja, ich hab schon besser gesponnen... ich habe es zu gut gemeint. Zwar ist die Wolle wirklich super gleichmäßig geworden, aber ich hab die Singles ziemlich stark verdreht, so dass die fertige Wolle ganz glatt ist. Nicht überdreht, sie ist auch ordentlich ausbalanciert; aber die Maschenprobe fasst sich fast an wie Chenille, oder weiche Baumwolle, nicht wie Wolle. Egal, das ist jetzt eben so, basta! (Ich wusste, dass sowas passiert...)
Übrigens, die "Do it yourself"-Lazy Kate, die mich zur Verzweiflung getrieben hat:
Nie wieder! Mein Vater und ich (na gut, hauptsächlich natürlich er) basteln an einer praxistauglichen Variante nach diesem Vorbild.
Ich hab noch etwas über 500 Gramm von der roten Multicolor-Merino, das soll nun (ich hoffe, ich übernehme mich nicht wieder...) eine Jacke werden. Zum ersten Mal verwende ich dabei eine Musterkarte für die Wolle (warum bin ich da nicht schon viel eher draufgekommen?!):
Dafür habe ich einfach ein Stückchen Single in der gewünschten Stärke um eine Karteikarte gewickelt, der ich ein paar kleinen Einschnitte am Rand verpasst habe, und zudem ein Stück dreifach um sich selbst gezwirntes Garn drangeknotet. Mein Problem war nämlich immer, dass ich schon einen Tag später nicht mehr im Gefühl hatte, wie dick und wie stark gedreht ich die Singles gesponnen habe. Nun habe ich einen Vergleich; ich hoffe, damit über alle Spulen ein halbwegs konsistentes Garn hinzukriegen. Die Karte ist allerdings schon ziemlich lädiert, weil die Katze ständig drauflatscht, das nächste mal muss ich stärkere Pappe nehmen :-)
Diesmal will ich die Wolle "Normal" dreifach zwirnen, nicht navajo, damit sich die Farben mehr verteilen und die kleinen Unregelmäßigkeiten in der Stärke ausgeglichen werden. Dafür muss ich mir noch eine provisorische Lazy Kate basteln; die Zwirnvorrichtung vom Louet hat nur Platz für zwei Spulen. Aber erstmal wollen zwei weitere Spulen voll werden, ehe ich mir darüber Gedanken machen muss.
Das ist die neue Space von Wollknoll. Sie ist navajogezwirnt und hat eine Lauflänge von 220 m/ 100 g.
Bitte, wenn Frau Katze meint, meine Ecke besetzen zu müssen, kaum dass ich aufstehe, muss sie eben als Unterlage herhalten... Rosenholzfarbene Merino, die mir als Rohwolle ausnehmend gut gefiel und jetzt versponnen bei Tageslicht eher langweilig-hellkackbraun aussieht - der erste Strang hat etwa 250 / 100 gr, der zweite 300, zusammen sind es grade mal 90 Gramm. Was mach ich nu damit?! Mir fehlen irgendwie die zündenden Ideen für diese Kleinmengen Handgesponnenes. Stulpen und Mützen hab ich schon genug, für einen Schal reicht's nicht *hmpf*.
Bitte sehr, 60Gramm Ombria versponnen und dreifach gezwirnt. Das Fädchen obendrauf ist ein Stückchen Trekking-Sockenwolle als Vergleich. Die könnte fast zu dünn sein für Socken... auf jeden Fall werde ich NS 2 brauchen. Vielleicht mach ich aber auch noch was ganz anderes daraus; Socken und Handwäsche ist nicht so toll. Ich liebe diese Farben; nur mit den Ringeln hat es nicht geklappt. Ich musste das Band doch in schmalere Stücke teilen, wodurch natürlich die Farbabschnitte kürzer geworden sind. Jetzt ist es wohl eher variegated.
Diese Woche habe ich weiter rumgesponnen. Zwei weitere Stränge aus der Merinokiste sind fertig (und selbige nun fast leer). Der rote Strang ist mit 600 Metern auf 100 Gramm ziemlich dünn und wird wohl ein weiterer Branching out werden, (sind doch nur 15 Gramm, das reicht nicht dafür, wo hab ich nur meine Gedanken) während der fliederfarbene auf den Haufen mit den FairIsle-Farben wandert. Außerdem hab ich ein bisschen mit den Resten der Ombria-Wolle rumgespielt und versucht, Sockenwolle herzustellen. Das verstrickte Pröbchen ist etwas zu dünn, das müsste man mit NS 2 verstricken, und darauf hab ich keine Lust. Das Knäulchen scheint die richtige Stärke zu haben, das wird gleich angestrickt. Der Farbverlauf gefällt mir, mal sehen, ob man die Streifen auch über 64 Maschen hinkriegen würde.
In letzter Zeit hatte ich mal wieder richtig Lust zu spinnen (das kommt immer anfallsartig, eine ganze Weile gar nicht und dann...):
Das sind alles Überreste der Probebobbel aus der Tüte Merinowolle von Wollknoll, Ministrängchen von 9 bis 30 Gramm. Eigentlich war die Wolle für Fair-Isle-Experimente vorgesehen, aber so hundertprozentig passen die nicht zusammen. Vorläufig bringe ich es eh nicht übers Herz, die Stränge in schnöde Knäuel zu wickeln, die sind viel zu schön :-)
An der Konsistenz müssen wir noch arbeiten: die ersten vier Farben sind zwischen 510 nund 530 Meter auf 100 Gramm; die nächsten vier aber nur zwischen 380 und 410 Meter.
Die Wolle war aber auch etwas schwer zu verspinnen; die Katze hatte schon x-mal darauf geschlafen, darauf herumgetretelt und sie aus dem Karton gekratzt, um sich selber reinzusetzen. Deswegen war sie stellenweise ganz schön verfilzt und schwer auszuziehen - also, die Wolle natürlich, nicht die Katze.
Ich wollte die zweifach verzwirnen, damit sie schön dünn ist, es ärgert mich aber, wenn dann auf einer Spule etwas übrig bleibt. Bei diesen winzigen Mengen ist es schade um jeden Meter :-) Erst habe ich bei einem der kleineren Stränge a la Andean plying die Wolle mit sich selbst gezwirnt; das schnürt einem aber ziemlich die Hand ein und war für die größeren Stränge echt keine Lösung. Also habe ich die Wolle auf eine provisorische Nostepinne zu einem center pull ball gewickelt (wieder ein Beispiel, wo der der englische Begriff einfach kürzer und prägnanter ist als eine deutsche Entsprechung...) und so mit sich selbst verzwirnt. Das funktioniert echt super, keine Vertüddelei, wie ich erst befürchtet hatte. Und - keine Verschwendung:-)
... meine drei Probleme... Der nachgesponnene Strang für den Schal entpuppte sich als viel zu dünn, nämlich zwischen 4facher und 6facher Sockenwolle schwankend. Damit ist auch schon gesagt, was ich mit der Wolle angefangen habe :-) Nur leider reicht es wieder nicht, und wenn ich jetzt nachspinne und wieder die Stärke nicht treffe und deshalb etwas anderes anfangen muss und dann dafür die Wolle auch nicht reicht und ich dann beim Nachspinnen - ich denke, das Prinzip ist jetzt klar :-) Irgendwann werde ich hier lauter angefangene Sachen aus selbstgesponnener Wolle rumliegen haben und nie etwas fertigstellen können :-)
Buchstäblich den ganzen gestrigen Feiertag (ätsch!) hab ich gebraucht, um eine Spule vollzubekommen -abzüglich Koch- und Esspause. Für den Strang hab ich meine ganzen roten und rosa und gelben Wollen in unregelmäßigen Abschnitten mit weißer Neuseelandmerino versponnen und navajogezwirnt. (Mit der weißen Wolle hatte ich ganz schön zu kämpfen, die fiel schon beim Ansehen auseinander und ich musste treten wie eine Irre).
Wenn ich mit Feierabendkaffee und Blogrunde durch bin, wird der Strang gleich gewickelt und der Schal angefangen. Sollte das mein endlich erstes selbstgesponnenes und selbstgestricktes Werk werden?
Endlich hab ich mein Paket bekommen! Hätte mich nicht jemand warnen können, dass mit dem Spinnen auch das zwanghafte Anhäufen von Material einhergeht?! Immerhin kann ich diesmal die Verantwortung abwälzen: Inga hat mir mit ihren Bildern von dieser space-ähnlichen Merino den Mund wässrig gemacht, Uschi hat den Namen der Wolle verraten und dann kostete es nur noch einen Anruf bei der Wollfabrik.
Damit sich das Ganze auch lohnt, kamen noch rote Space dazu und je 100 Gramm normale Merino, die mit meinen aufgesparten Probierbobbeln zu einem Schal werden sollen. Eine Farbkarte der Ombria hab ich jetzt auch.