Welche "Rahmenbedingungen" brauchst du, um das Stricken so richtig genießen zu können?
Okay, das ist einfach: Radio, Couch, was zu trinken (Cappuccino oder Tee) und eine schlafende Katze. Und ein Projekt, mit dem ich klarkomme ;-))
Es fragte das Wollschaf
Hast Du schon mal etwas gestrickt, einfach nur um des Strickens Willen? Ohne Dir Gedanken darum zu machen, ob Du es jemals anziehen wirst oder ob es Dir überhaupt steht? Achtest Du auf Aspekte wie Tragbarkeit, Nutzen, Mode, etc?
Wie passend, diese Frage treibt mich gerade um: Strickspaß vs. tragbare Kleidung. Das ist für meinen Geschmack zu selten in einem Modell vereint (Rogue ist wirklich eine Ausnahme).
Ich überlege zum Beispiel schon eine ganze Weile hin und her, was ich nach Rogue stricken könnte und finde nichts Rechtes. Die Auswahl dessen, was im Kleiderschrank wirklich Sinn macht, ist nun mal begrenzt. Irgendwann kommt ja mal der Zeitpunkt, wo man nur noch Material und Farbe variieren kann, und das Stricken ist auch nicht gerade aufregend. So aufwändige Muster, die eine echte Herausforderung bedeuten, passen einfach nicht zu mir. Die meisten Wikingermodelle zum Beispiel finde ich toll auf den Fotos, machen bestimmt Spaß; aber anziehen? Niemals! Ihr seht, ich habe trotz meiner sehr jungen Pullover-Erfahrung schon eine Sinnkrise.
Stricken um des Strickens Willen kommt nicht in Frage; dafür wäre mir die Zeit zu schade und als reine Selbstbefriedigung würde es mir auch keinen Spaß machen (ich bin da eher ergebnisorientiert). Ich will das Ergebnis wirklich gern anziehen und nicht tragen müssen, weil eben die ganze Arbeit drin steckt oder gleich ganz im Schrank lassen.
Ich persönlich kann es auch nicht leiden, wenn ein Pullover sofort als selbstgebastelt erkennbar ist. "Sieht aus wie gekauft" betrachte ich als Kompliment. Ich will Sachen haben, die alltagstauglich sind, aber das gewisse Extra haben, was es nicht für kleines Geld zu kaufen gibt (und wenn es nur das bessere Material ist). Langer Rede, kurzer Sinn: Tragbarkeit hat für mich die höchste Priorität.
Es fragte das Wollschaf
Wie bürokratisch strickst du? Das heißt: zählst du die Reihen und wenn ja, mit welcher Methode? Oder misst du lieber nach? Oder hältst du\'s einfach an ein anderes Stück an? Oder bemühst du den Farbverlauf der Wolle? Erzähl doch mal ;-)
Bei Socken halte ich nur gegeneinander oder vergleiche die Farbrapporte. Ein oder zwei Runden Unterscheid fallen da gar nicht auf; wichtiger ist mir, dass die Farben gleich sind. Ansonsten ist mir Reihenzählen ein Graus, das geht gar nicht, bei Strichlisten vergess ich immer abzuhaken (Jetzt, bei Rogue, hat es mit eiserner Disziplin geklappt - ist ja auch das erste Mal, dass ich nach Anleitung stricke, wo die Reihenanzahl wichtig ist). Da ich bisher alles in Runden (zumindest den Teil bis zu den Armen) und frei Schnauze gestrickt habe, reichte ausmessen. Für Vorder- und Rückenteil wird aneinandergehalten und dann sicherheitshalber noch die Randmaschen gezählt - wobei ich bei 5 Durchgängen 5 verschiedene Zahlen ermittle und dann entnervt entscheide, dass es schon passen wird. Wenig professionell, ich weiß ;-)) Rogue könnte mich auch zu mehr Strickbürokratie bekehren. Vor dem RT graut mir schon, 38 Reihen ohne irgendwelche Meilensteine, an denen man sich langhangeln könnte (Muster sind prima zum Zählen), da werde ich ganz ordentlich (hoffentlich) Strichliste führen.
Es fragte das Wollschaf
Spannst du deine Strickteile? Warum oder warum nicht?
Bisher nicht. Weil ich 1. den Sinn noch nicht so richtig sehe, 2. bisher ja nur mehr oder weniger in einem Stück gestrickt habe und 3. viel zu ungeduldig für einen zusätzlichen Arbeitsgang bin.
Es fragte das Wollschaf
Der rundherum perfekte Woll-Laden, wie sähe der für Dich aus?
Tjaaaa, klein und gemütlich mit viel Holz, und einer Sitzecke und einem Kaffeeautomaten ;-)). Eine wirklich große Auswahl an (richtiger) Wolle sollte es geben, nicht nur quietschbuntes Poly-Irgendwas-Effektgarn für Nadelstärke 10, Strickbücher und -Zeitschriften, auch englische, vielleicht Kurse. Kinderecke ist mir naturgemäß nicht so wichtig ;-)). Der kleine Laden hier im Viertel ist schon ziemlich perfekt, vor allem wegen Kater Bruno (auch wenn ich wegen des leidigen Geldes lieber Konen bestelle als vor Ort zu kaufen)
Es fragte das Wollschaf
Angenommen, ich gebe dir ein Wollknäuel und zwei Stricknadeln, was machst du draus?
Mit nur zwei Nadeln - wahrscheinlich Katzenminze-Mäuse ;-))
Schön, dass das Wollschaf wieder da ist!
Nenne fünf Dinge, für die Du als Stricker(in) wirklich dankbar bist. Dinge, ohne die das Stricken nur halb so viel Spass machen würde oder die das Stricken erst so richtig schön machen. :-)
1. Schöne bunte Wolle. Gäbe es nur uni grau Sockenwolle, hätte ich nach meinem ersten Paar nie wieder Socken gestrickt.
2. Strickblogs und überhaupt das Web. So viele großartige Anregungen, Anleitungen, Links, die man da entdecken kann. Ohne das Internet wäre ich nie so eine besessene Strickerin geworden (hmm... ist das jetzt gut oder schlecht?)
3. Rundstricknadeln. Mit diesen Stöcken, die es vorher gab, wäre ich nie ... (siehe oben *g*)
Mehr fällt mir spontan nicht ein. Sollte ich in den anderen Antworten noch etwas finden, dem ich mich anschließen kann, werde ich es nachmelden ;-))
Es fragte das Wollschaf
Wie pflegst und wäscht Du Deine Stricksachen? Ging beim Waschen schon mal etwas schief?
Ooooja. Zwar nur mit gekauften Pullovern, aber das reichte mir. Ich hatte einen wundervollen Lammwollpullover in der Waschmaschine gewachen, zwar kalt und mit Wollwaschgang, aber er hat das trotzdem übel genommen und ist viel kleiner geworden. Jetzt wasche ich ängstlich meine Lieblinge (den gleichen Pullover in rot und eine Strickjacke) in der Dusche, gaaaanz vorsichtig durchdrücken, viel spülen. Dann in ein Handtuch wickeln (das war ein Tipp von Bine) und kurz schleudern. Am schlimmsten aber finde ich das Trocknen. In meinem Minischlafzimmer ist einfach kein Platz und ich hasse es, wenn der Wäscheständer ewig blockiert ist. Nachtrag: bei Socken bin ich erbarmungslos, die werden mit der normalen Wäsche gewaschen und haben das bisher gut verkraftet ;-))
Es fragte das Wollschaf
Da es hier oftmals erstaunliche Unterschiede gibt: Wie hälst Du das Garn beim Stricken? Wie verläuft es durch Deinen Finger?
Ich versuchs mal (hab gerade kein Strickzeug zur Hand): Der Faden läuft durch die Handinnenfläche, wird vom kleinen Finger festgedrückt - deswegen verkrampft der ja immer so ;-)) - , dann zweimal um den Zeigefinger gewickelt. Glaube ich.
Es fragte das Wollschaf
Welche Strickzeitschriften bzw. -magazine kaufst Du Dir regelmässig oder beziehst Du sogar im Abo?
Kurz und knapp: keine. ;-))
Es fragte das Wollschaf