Stricken ist menschlich - Vollenden ist göttlich

In letzter Zeit hatte ich mal wieder richtig Lust zu spinnen (das kommt immer anfallsartig, eine ganze Weile gar nicht und dann...):


Das sind alles Überreste der Probebobbel aus der Tüte Merinowolle von Wollknoll, Ministrängchen von 9 bis 30 Gramm. Eigentlich war die Wolle für Fair-Isle-Experimente vorgesehen, aber so hundertprozentig passen die nicht zusammen. Vorläufig bringe ich es eh nicht übers Herz, die Stränge in schnöde Knäuel zu wickeln, die sind viel zu schön :-)
An der Konsistenz müssen wir noch arbeiten: die ersten vier Farben sind zwischen 510 nund 530 Meter auf 100 Gramm; die nächsten vier aber nur zwischen 380 und 410 Meter.
Die Wolle war aber auch etwas schwer zu verspinnen; die Katze hatte schon x-mal darauf geschlafen, darauf herumgetretelt und sie aus dem Karton gekratzt, um sich selber reinzusetzen. Deswegen war sie stellenweise ganz schön verfilzt und schwer auszuziehen - also, die Wolle natürlich, nicht die Katze.
Ich wollte die zweifach verzwirnen, damit sie schön dünn ist, es ärgert mich aber, wenn dann auf einer Spule etwas übrig bleibt. Bei diesen winzigen Mengen ist es schade um jeden Meter :-) Erst habe ich bei einem der kleineren Stränge a la Andean plying die Wolle mit sich selbst gezwirnt; das schnürt einem aber ziemlich die Hand ein und war für die größeren Stränge echt keine Lösung. Also habe ich die Wolle auf eine provisorische Nostepinne zu einem center pull ball gewickelt (wieder ein Beispiel, wo der der englische Begriff einfach kürzer und prägnanter ist als eine deutsche Entsprechung...) und so mit sich selbst verzwirnt. Das funktioniert echt super, keine Vertüddelei, wie ich erst befürchtet hatte. Und - keine Verschwendung:-)



Socken 2006-09



Opal Petticoat, Toe-up mit Picot-Abschluss, Größe 38/39


12:39h | Link | 0 Kommentare | kommentieren | Socken


Socken, Socken, Socken

Socken sind natürlich auch entstanden:



von links: Trekking 105, Opal (Bingo?), Regia Canada Colors 4728 (Edmonton); alle Größe 38/39

Die quietschorangenen sind meine ersten Toe-Up-Socken, und zwar nach dieser Anleitung in der aktuellen Knitty. Im Prinzip funktioniert die ganz wunderbar, und hat mich (rein theoretisch natürlich) mehr überzeugt, als die anderen gängigen Varianten. Einzig diese Anfangsmasche, die bei Judy durch einen slip knot gebildet wird (wie sagt man auf deutsch dazu? Einzelne Luftmasche? Knotenschlinge?! Hmpf) ist beim Abstricken so groß geworden. Jetzt, bei den zweiten, hab ich diesen Anfang einfach einmal um die Nadel gelegt und dann laut Anleitung weitergemacht, dabei entstand keine vergrößerte Masche. Letztlich war aber das auch kein wirkliches Problem und konnte problemlos mit dem Anfangsfaden vernählt werden.

Toe-Up-Socken sind sehr praktisch, wenn die Wolle knapp ist, weswegen ich auch gerade ein weiteres Paar auf den Nadeln habe, aber für "normal" bleibe ich bei der herkömmlichen Variante; zumindest, bis ich eine elastischere Variante für den Bundabschluss gefunden habe, die nichts mit italienischem Abnähen zu tun hat :-) (wasn Satz...)



Branching out

(Komisch, ein paar von den Akkus gehen wieder/ noch...)

Anleitung: Knitty Spring 05

Versponnen habe ich grasgrüne Merino von den Wollknollschen Probierbobbeln. Leider hatte ich davon schon etwas verbraucht, es war also nicht allzuviel Wolle, weswegen der Schal recht kurz ausgefallen ist - knapp über einen Meter ist er geworden. Lauflänge usw. weiß ich nicht, ich war zu begierig anzuschlagen :-) Auf jeden Fall war sie zweifach verzwirnt und deutlich dünner als Sockenwolle. Dieser Schal hat richtig Spaß gemacht, ich bin jetzt vom lace bug gebissen :-) und hab gleich A Gathering of Lace bestellt. Auch wenn ich mit den Ergebnissen wenig anfangen kann... deswegen bin ich froh, dass mein Schwesterlein sich den hier gleich unter den Nagel gerissen hat; dann wird er wenigstens getragen.



Lebenszeichen

Und wir leben, wir leben immer noch...

Erst war es allgemeine Blogunlust. Dann funktionierten schlagartig alle acht (!) Akkus für die Kamera nicht mehr und ich bekam es einfach nicht auf die Reihe, neue zu besorgen. Und bloggen ohne Bilder ist ja nicht so toll.
Dann schüttete ich einen Viertelliter heißen Kaffee mit Milch und Zucker ins Notebook (Totalausfall der Festplatte und des DVD-Laufwerks, danke der Nachfrage. Sicherung? Woas dös? Ich bilde mir ein, vor einem Jahr oder so mal 'ne CD gebrannt zu haben, aber die finde ich nicht. Mist. Da fällt mir ein - damit ist ja meine Rogue-Anleitung auch übern Jordan *irks*) Ehe die wieder jungfräuliche Kiste halbwegs einsatzfähig war - das hat alles echt Nerven gekostet.
Und dann fing letztes Wochenende der Weisheitszahn, der mir schon Ostern versaut hatte, wieder an zu zicken, und heute wurde er gezogen. Jetzt sitz ich hier mit pochender Backe und sehne mich verzweifelt nach einem Kaffee (gut, dass ich nicht mehr rauche, ich wäre jetzt schon durchgedreht) und werde mich jetzt ablenken, indem ich versuche, meine Blogliste wieder zu vervollständigen.
Die Strickjacke vom letzten Eintrag ist sehr schön geworden, ich habe sie gerade an; und ich hab einen Branching out aus selbstgesponnener Wolle gestrickt und definitiv Blut geleckt. Mehr dazu, wenn ich neue Akkus habe und das Ganze mit Fotos illustrieren kann. Mal sehen, wie lange es jetzt noch dauert :-)